Hallo an das Team der Stiftung Lesen,
schon öfter haben wir von Ihnen Texte gelesen, in denen Sie betonen, dass Jungen „anders“ lesen und Bücher mit speziellen Themen bräuchten. Wir verstehen nicht, warum Sie in Ihren Leseempfehlungen weiterhin an limitierenden Rollenbildern festhalten, die #RosaHellblauFalle reproduzieren und auf Geschlechtertrennung setzen. Ganz besonders, wenn es ums Lesen Lernen geht, ist ein Sticker ‚Empfohlen von der Stiftung Lesen‘ wirklich fehl am Platz auf einem Buch, in dem Jungen (mal wieder) in die Piratenecke geschoben und Mädchen mit Meerjungfrauen in Pink angesprochen werden sollen.
Anlass ist das Bild in einem Tweet, in dem genau das kritisiert wird:
Auch wenn das Buch von Ravensburger hoffentlich nicht mehr neu aufgelegt wird, stellt sich die Frage, was Ihr Sticker darauf zu suchen hat?
Wir sind wirklich an einem Austausch interessiert und freuen uns, wenn Sie sich Zeit für das Thema nehmen – wir kommen auch gern mal vorbei und bringen Kriterien mit, woran man klischeefreie Kinderbücher erkennt.
Das Projekt der Süddeutschen Zeitung zu Geschlechterklischees in Kinderbüchern dürfte Ihnen ja bekannt sein: https://projekte.sueddeutsche.de/…/gender-wie-gleichberech…/
Wir bitten um Ihre Stellungnahme und schicken viele Grüße aus Bonn.
Sascha Verlan und Almut Schnerring