Improvisation….

2013-artsbirthday

Improvisiertes Live Hörspiel, art’s birthday 2013 im ZKM

… und Einladung zum Radiohören:

am 17. Dezember auf SWR2 um 22h03

‚Springt der Funke über? Kriterien und Regeln improvisierter Dichtung‘

Feature von Almut Schnerring und Sascha Verlan

Dass Dichtung auch ohne Korrekturen und einen längeren Werkprozess funktionieren kann, beweisen die Improvisationsdichter. Sie arbeiten nicht mit Buchstaben auf Papier, sie sprechen ihre Texte live. Damit verzichten sie bewusst auf die Möglichkeit, ihren Text durch Umstellen, Neuschreiben oder Verwerfen in eine endgültige Fassung zu bringen. Den Improvisationsdichtern geht es nicht um ein druckfertiges Manuskript, sondern um den direkten Kontakt mit dem Publikum – darum, in einem bestimmten Moment spontan den richtigen Ausdruck zu finden. Gelingt der Coup, nimmt das Publikum am Ende kein Buch mit nach Hause, sondern die Erinnerung an einen inspirierenden Abend.

Unter anderem mit:

–       Tobias Borke, Freestyle-Rapper aus Stuttgart

–       Timo Brunke, Performance-Poet aus Stuttgart

–       Sandra Masemann, Autorin und Trainerin aus Hannover

–       Selim Özdogan, Schriftsteller aus Köln

O-Ton 22 (Roland Borgards):  Improvisation zu dokumentieren ist sehr problematisch, das gilt für jede Form von Improvisation, weil Improvisation eine Augenblickstätigkeit ist, die nur solange dauert, wie der Augenblick selbst dauert. Das heißt, das Improvisatorische in einem solch emphatischen Sinne gesprochen verschwindet immer, bei jeder Aufzeichnung, das gilt nicht nur in dem Fall, dass das in Schrift übersetzt wird, das gilt auch schon für einen Mitschnitt, und das gilt auch für eine musikalische Improvisation, wenn man sie mitschneidet.

 O-Ton 23 (Selim Özdogan):  Der Unterschied zwischen einem literarischen Improvisieren und dem, was wir hier machen, ist für mich nicht weit. Jetzt sitzen wir hier bei mir auf dem Sofa, wir könnten das Gleiche auf der Bühne machen, und es wäre auch für andere Leute interessant. Und dann hätten wir schon diesen Raum, der sich öffnet. Und ganz letzten Endes, das hier wird ja ’n Feature, wir öffnen ja den Raum, also so, wir sind auf ’ne Art schon da, dass wir das gemeinhin nicht Literatur nennen, ja, ist mir bewusst, aber ich verstehe auch das als Literatur, als eine Unterhaltung durch Sprache und Klang.

Die Sendung hat eine Länge von 55 Minuten, wer am Termin selbst nicht dazukommt, kann sie sich ab Dienstag, 17.11. eine Woche lang im Netz anhören.

Und hier stelle ich einen erster Ausschnitt ein, sobald wir fertig sind mit der Produktion:

Ausschnitt hören

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Viel Spaß bei einer Hör-Stunde rund ums Thema improvisierte Dichtung!