Das bisschen Haushalt…

 Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann“

sang Johanna von Koczian 1977, oder war’s heute früh irgendwo?

Frauen arbeiten mehr im Haushalt als Männer, klar, sie haben ja meist auch mehr Zeit, da sie durchschnittlich für weniger bezahlte Arbeitsstunden irgendwo unter Vertrag stehen. Wenn Frau mitverdient, macht er auch mehr im Haushalt, logisch, oder? Deshalb nehmen die Stunden, die Frau sich um den Haushalt kümmert mit steigendem Gehalt ab – doch halt, das gilt nur, solange sie weniger verdient als er.

Sobald sich das Verhältnis nämlich umkehrt und sie mehr verdient als er, gleichen Paare dieses seltene Rollenbild durch besonders traditionelle Aufgabenverteilung im Haushalt wieder aus: Je mehr sie verdient, desto größer wird auch ihr Anteil an der Hausarbeit. (Studie von Michael Bittman und Kolleg_innen: „When does gender trump money? Bargaining and time in household work“)

Diese eigenartige Entwicklung geht so weit, dass Frauen sogar dann den Hauptanteil übernehmen, wenn er gar nicht arbeitet. Ist das bei Euch auch so?

Bei Sonya Kraus schon. Alles bleibt an ihr hängen, jammert sie in der Emma 3/2013, und auf den Vater ihrer Kinder sei sie deshalb voll sauer. Aber sie sei wohl selbst schuld, denn sie hätte ihn sich ja ausgesucht…

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sich das in einer partnerschaftlichen Beziehung mit Kommunikation und „selbst an die Nase fassen“ nicht doch noch lösen lässt. Oder wie seht Ihr das?