Shoutout in Sachen Mental Load

Bei einem meiner letzten Vorträge über ‚Mental Load & Equal Care‚ hatte ich das Glück, von Frollein Motte aka Teresa Holtmann begleitet zu werden. Also, was heißt begleitet – gesehen habe ich sie ja gar nicht, gesprochen haben wir auch erst später miteinander, aber sie hat jede Menge in meinen Erklärungen gesehen und sie in Illustrationen übertragen. Ich empfinde das ja als große Wertschätzung, wenn sich jemand die Mühe macht, meine Worte auf diese Weise festzuhalten. Grade bei einem Vortrag, der ja meist in der Zeit verfliegt und bestenfalls als Powerpoint, selten als Video abgespeichert und in seinen Details auch wieder vergessen wird. Deshalb freue ich mich sehr, das ganze Bild hier zeigen zu dürfen:

(c)Frolleinmotte.com

Es war ein Vortrag am 8. März 2021 im Rahmen des Weltfrauentags an der Hochschule RheinMain, und ich danke dem Gleichstellungsteam dort nochmal herzlich für die Einladung.

Mental Load in der Handtasche

Bitte beachtet besonders die Handtasche links im Bild. Die hatte ich nämlich mit dabei, mit all dem Versorgungskrams darin, den frau für alle Fälle mit sich herumträgt – mein Sinnbild schlechthin für die Mental Load. Die Last der Verantwortung, die sich in Taschentüchern, Kopfschmerztabletten, Stoffbeutel, Pflaster, Ersatzschnuller fürs kleine oder Haargummi fürs große Kind etc. pp. niederschlägt.

Und deshalb gibt es zu dieser Handtaschen-Idee auch ein Gedicht, das ich Euch hiermit ans Herz legen möchte. Tanasgol Sabbagh hat es für unseren Aktionstag, den ‚Equal Care Day‘ 2021 geschrieben und zum Abschluss vorgetragen. Hier das Video dazu:

Equal Care Day – Tanasgol Sabbagh

Und jetzt nochmal zurück zu Frollein Motte und von ihr weiter zu Patricia Cammarata: Frollein Motte war mir schon vor dem Vortrag ein Begriff, ich bilde mir ein bisschen ein, sie zu kennen, weil ich ihre Bilder aus Patricias ‚Raus aus der Mental Load-Falle. Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt‚ kenne und so klasse finde! Ich weiß nicht, ob ich Euch das Buch noch empfehlen muss, oder ob Ihr es nicht sowieso schon kennt – schließlich ist es ein Spiegel-Bestsellerlisten-Buch geworden, was es wahrlich verdient hat!

Mit Patricia verbindet mich nicht nur ein Tweet von 2013, sondern inzwischen viele Anliegen rund um Rollen(vor)bilder. Und als wir uns letztes Jahr mal wieder am Telefon getroffen und über Equal Care, Mental Load und Handtaschen gesprochen haben, entstand kurz darauf unser gemeinsam entwickelter ‚Mental Load Test @Work‘. Den könnt Ihr hier als pdf runterladen, ausdrucken und mit Eurem Arbeitsteam ausfüllen.

A propos Test und Shoutout:

Die Idee, das Thema Mental Load in einen Test zu packen, kommt ja von Jo Lücke @femm_hood. Sie beschäftigt sich schon lange mit der unfairen Verteilung der Care-Arbeit, Ihr findet mehr dazu auf ihrem Blog ‚feministmotherhood.de‘. Und als sie mir 2019 eine Care-Tabelle mit Punktesystem schickte, auf dass wir sie als gemeinsames Projekt im Rahmen unserer Initiative ‚Equal Care Day‘ umsetzen, fand ich das super und freue mich seither immer wieder, wenn der Test angefragt wird. Ihr könnt ihn hier runterladen und ausdrucken.

Und wenn Ihr Menschen kennt, die den Test besser auf Türkisch oder Englisch verstehen, dann – tadaaa – können wir auch da weiterhelfen: >Übersicht über alle Varianten, mehr Übersetzungen folgen<.

Mädchen für alles

Vielleicht kommt aber die Idee, die ganze geballte Mental Load in eine lange Liste zu packen auch von Laura Fröhlich. Sie hat in Vorbereitung zu ihrem Buch ‚Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles‘, eine detaillierte und ‚ultimative Steuerboard-Liste‘ zusammengestellt, die Ihr auf ihrer Seite runterladen könnt.
Was sie so macht und geschafft hat, hat sie >hier< zusammengefasst, ein Blog-Abschied, der mich ganz traurig stimmt, aber der Sache bleibt Laura ja verbunden.

Alltagsfeminismus

Und jetzt nochmal zurück zum Equal Care Day und von dort weiter zu Johanna Fröhlich Zapata @alltagsfeminismus. Auch sie ist Teil unserer Initiative, aber wichtiger noch: auch sie ist in Sachen Equal Care und Mental Load unterwegs, zum einen mit Ihren Coachings, in denen sie Lösungen erarbeitet, wie sich im Care-Alltag Entlastung finden lässt, und zum anderen entwickelt sie eine App, den ‚Care-Rechner‘. Mit dem lässt sich der Wert privater Care-Überstunden ausrechnen, im App-Store könnt Ihr Euch die aktuelle Version aufs Smartphone laden.

noch mehr Netzwerk

Und wenn Ihr jetzt noch mehr Menschen kennenlernen wollt, die sich mit Mental Load und Equal Care auskennen, dann schaut doch mal auf den Seiten des Equal Care Day bei der ‚Fachgruppe Mental Load‘ vorbei und vernetzt Euch. Dort sind Insta- und Twitter-Handles verlinkt und vllt kommt Ihr ja darüber in Kontakt.

Alles Gute mit Grüßen von Almut
(@almutschnerring / @rosahellblaufalle)